Mitten in Wörthsee
 

Missverständnisse

Die bisherigen Diskussionen zeigen, dass einige Missverständnisse im Raum stehen. Nachfolgend wollen wir sie klären.

Missverständnis: Erläuterung dazu:
"Für den Supermarkt rollen ab 4 Uhr früh die LKWs durch Wörthsee" Die Gemeinde hat mit dem Projektentwickler eine bindende Vereinbarung dahingehend, dass Lieferverkehr zum Supermarkt nicht vor 7:00 morgens erfolgt.
"Für den Supermarkt werden 2.000 qm Bäume gefällt."

Die Bäume werden nicht nur wegen des Supermarktes gefällt, sondern auch für die genossenschaftliche Wohnbebauung dahinter.

Die geplante genossenschaftliche Bebauung nennt sich "Am Teilsrain". Aber die verkehrstechnische Erschließung erfolgt von der Kuckuckstraße her. Schon für die Erschließung dieser Wohnbebauung müssen Verkehr durch das Gehölz an der Kuckuckstraße geführt und dafür ca. 500 qm Bäume gefällt werden. Der Supermarkt fordert weitere 1.500 qm. Das sind ca. 21% eines Bundesliga-Fußballplatzes.Die hohen Bäume an der Kuckuckstraße bleiben größtenteils stehen, niedrigeres Gehölz dahinter (nach unten Richtung Wiese) muss teilweise gerodet werden. Siehe auch hier.

"Der Supermarkt hat sich an die geplante Wohnbebauung drangehängt."

Die Planungshistorie ist "andersherum". Die Planung für die Wohnbebauung erfolgte immer mit dem Wissen und unter der Voraussetzung, dass am gleichen Ort schon der Bau eines Supermarkts geplant ist.

Schon seit der Schließung des Tengelmanns im Jahr 2013 wird erwogen, am jetzt ins Auge gefassten Standort einen Nahversorger zu bauen. Erste Planungen dafür lagen dem Gemeinderat schon 2013 vor. Erst seit ca. 2015 wird erwogen, an dieser Stelle auch Wohnbebauung vorzunehmen. Ein Gedanke dabei ist, dass der Erschließungsaufwand, der für den Supermarkt zu treiben ist, dann synergistisch auch für die Wohnbebauung am Teilsrain genutzt werden kann. Siehe auch hier

"Der Markt ist größer als ursprünglich angekündigt."

Verglichen mit ersten Planungen aus den Jahren 2013 und 2016 ist der Markt kleiner geworden, es werden weniger Fläche bebaut und Bäume gerodet.

Die bebaute Fläche ist seit Beginn der konkreten Planung gleich groß geblieben.

Anfänglich aber war der Markt eingeschossig geplant. Nebenräume lagen deshalb im Erdgeschoss. Jetzt ist der Markt mit im Obergeschoss liegenden Nebenräumen geplant. Um die Fläche dieser nach oben gewanderten Nebenräume hat sich die Verkaufsfläche des Marktes im Erdgeschoss erhöht, ohne dass deswegen der Gebäudegrundriss größer wurde.

Außerdem ist jetzt als Schallschutz geplant, die Ladezone einzuhausen. Um diese Einhausung hat sich der Gebäudegrundriss vergrößert, ohne allerdings die bebaute Fläche zu erhöhen, denn die Ladezone gab es vor der geplanten Schallschutz-Einhausung auch schon.

Siehe auch hier.

"Der geplante Supermarkt widerspricht dem Bekenntnis der Gemeinde zum Klimanotstand. Das Projekt schadet der Umwelt."

Der Supermarkt ist Teil eines Gesamtkonzepts, das bei notwendigen Maßnahmen der Ortsentwicklung die klimatischen Auswirkungen bestmöglich berücksichtigt.

Ziel der Planungen ist es, klimaschädliche Eingriffe mit klimaschützenden Massnahmen so zu flankieren, dass die Bilanz am Ende pro Klima ist. Zugegebenermaßen werden Bäume gefällt und Flächen bebaut. Aber es gibt kompensierende Maßnahmen und Effekte, die zu einer guten Ökobilanz alleine des Neubaus und gerade auch des Gesamtkonzepts führen.

Siehe ausführlich hier

"Die Appartments auf dem Supermarkt bräuchte es nicht, wenn die Gemeinde Umbaugenehmigungen für existierende Häuser erteilen würde."

Die Gemeinde prüft Bauanträge und muss sie manchmal wegen der bayerischen Bauordnung ablehnen, etwa weil Parkflächen nicht nachgewiesen werden können oder weil ein Bebauungsplan in der Diskussion ist.

Die Ablehnung eines Bauantrags wird dem/r Antragsteller/in begründet mitgeteilt. Wenn er/sie der Meinung ist, dass die Ablehnung zu Unrecht erging, kann sie/er dagegen Klage erheben. Solche Klagen sind in jüngerer Zeit gegen die Gemeinde Wörthsee nicht eingereicht worden. Antragsteller, die mit Ablehnungen beschieden werden mussten, haben diese im rechtlichen Sinn akzeptiert.

"Ein Supermarkt reicht."

Schon heute deckt der existierende Supermakrt den Bedarf nicht. Dies führt zu Einkaufstourismus. Und Wörthsee wächst durch Zuzug, "home office", ...

"Der Supermarkt ist viel zu groß."

Welche Größe einer Einzalhandelsfläche "groß", "sehr groß" oder "zu groß" ist, entscheidet erstmal das persönliche Empfinden. Fact ist: Der Supermarkt hat eine Verkaufsfläche von ca. 940 m² (zum Vergleich Edeka: 1.006 qm). Hinzu kommen 100 m² für den Bäcker (bei Edeka: 65 qm). 

Leider hat sich seit dem Aus des Tengelmanns kein Investor gefunden, der bereit gewesen wäre, kleiner zu bauen. Dies liegt daran, dass Lebensmitteleinzelhandel nur dann rentabel ist, wenn ausreichend Umsatz über das Angebot und die Fläche erwirtschaftet werden kann. Mit dieser Größe liegt der Supermarkt am unteren Ende des Realisierbaren. Kleiner geht leider nicht.

"Ein anderer Standort wäre viel besser." Alternative Standorte in Wörthsee wurden in den letzten neun Jahren geprüft. Sie sind aus unterschiedlichen Gründen (Grundstück nicht verfügbar, kein Investor, rechtliche Hindernisse) nicht realisierbar. Sowohl das ISEK als auch eine Feinstudie - alles aufwändige und mit viel Sachkenntnis erfolgte, ortsplanerische Untersuchungen - haben den Standort an der Kuckucksstrasse als die beste Lösung für Wörthsee eingeordnet.
"Die Gemeinde erpresst durch das Ratsbegehren, indem es den Bau des Supermarktes mit der Genehmigung der Wohnbebauung verknüpft."

Die Verknüpfung im Ratsbegehren widerspiegelt die sachliche Verknüpfung der Projekte:

Die Entwicklung der Wohnbebauung "Am Teilsrein" und der Bau des Supermarktes waren für die Ortsentwicklung immer ein Gesamtkonzept. Hiervon nur einen Teil zu entwickeln ist städtebaulich nicht gewollt. Der Gemeinderat ist der Auffassung, dass Menschen zum Wohnen auch eine nahe und ausreichende Versorgung brauchen. Der genossenschaftliche Wohnungsbau mit dem niedrigen Stellplatzschlüssel ist nur dann sinnvoll, wenn die Bewohner auch fussläufig ihre Grundbedürfnisse decken können. 

Faktisch sind Teilsrainbebaunung und Supermarkt auch deswegen vernüpft, weil beide dieselbe Verkehrserschließung durch das Gehölz an der Kuckuckstraße brauchen.

 
 

 

 

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