Mitten in Wörthsee

Informationen zu Angelegenheiten in Wörthsee und Umgebung

Lea Schlecht: Alarm - immer nur Alarm!

Derzeit finden wir Flugblätter mit vielen fettgedruckten Worten in unseren Briefkästen, nur noch wenige Satzenden kommen ohne ein Ausrufezeichen aus. In Rundmails, Leserbriefen an die SZ und den Merkur und auf einschlägigen Homepages wird das „katastrophische Denken“ als „unverzichtbar fürs Überleben“ hochstilisiert. „Artensterben, Urwaldrodungen, Wasserknappheit, Wirbelstürme, Erderwärmung, Dürre, Murenabgänge, Massentierhaltung, Klimakatastrophe“ - kein Vergleich ist offenbar groß genug, um die ungeheuerlichen Vorgänge in Wörthsee angemessen zu beschreiben. Denn immerhin werden ja auf 1440 m² für einen Lebensmittelmarkt Bäume gefällt. Bäume, die genauso wie die am Steinberg gefällten Buchen „vernachlässigt“ und „nicht richtig gepflegt“ wurden und deshalb, so auf der Homepage weiter, „nur mit großen Preisabschlägen verhandelbar“ seien. Alles so nachlesbar bei den Gegnern des Nahversorgers.

Beide Waldstücke und ihre forstliche Nutzung haben natürlich nichts miteinander zu tun, außer, dass dort Bäume gefällt wurden bzw. gefällt werden sollen. Wir fordern also Holzbau, wir fordern klimaneutrale Energiegewinnung z.B. mit Hackschnitzel-betriebenen Blockheizungen, aber wenn irgendwo Bäume gefällt werden, muss natürlich die Presse umgehend informiert, das Forstamt eingeschaltet und „Alarm“ ausgelöst werden.

Da sind auch Fehlalarme dabei. Wenn Ausflüge in den Bayerischen Wald wieder möglich sind, könnte man ja mal statt einer Fernreise auch einen Besuch im dortigen Nationalpark planen. Dort ist eindrucksvoll zu besichtigen, wie die vom sauren Regen vorgeschädigten und von Trockenheit und Borkenkäfer hektarweise dahingerafften Waldstücke vor neuem Leben nur so strotzen. Alle, die nur immer den „Status quo“ bewahren wollen, verkennen, dass Ökosysteme sich immer dynamisch verändern können und müssen.

Dass die für den Nahversorger gefällten Bäume durch 2.943m² Aufforstungen vornehmlich am Ziegelstadel mehr als kompensiert werden, wird als „Greenwashing“ bezeichnet und in Frage gestellt. Diese Ausgleichsflächen sind aber nicht nur vage „versprochen“, sondern im Genehmigungsverfahren festgeschrieben. Diese Flächen liegen auch nicht irgendwo im Königreich „Weit-weit-weg“, sondern auf Wörthseer Flur und im Eigentum der Gemeinde. Sie gehört uns Bürgern und wir haben es selbst in der Hand, dass dort ein klimagerecht zusammengesetzter neuer Mischwald entsteht.

Es wäre also schön wenn wieder etwas weniger Emotionen und dafür mehr belastbare Fakten in die Debatte einfließen würden. Denn Daueralarm ist kein Baum- oder Wald-, oder gar Klimaschutz!

Das erste zentrale Thema der Kritiker ist der „Klimawandel“. Es wird der zeitliche Verzug kritisiert, mit dem kleine Bäume erst ihr volles Potential als CO2 - Sammler erreichen. Die Stagnation eines alternden Waldes wird dagegen, genau so wie die positive Wirkung des Holzbaus, komplett außen vor gelassen. Der wirklich klimaschädliche CO2-Ausstoß der fossiler Energieträger bei unseren derzeitigen „Einkaufspendlern“ in andere Gemeinden bleibt ebenfalls unerwähnt.

Zum Zweiten wird der nur befürchtete „Lärm“, die „Abgase“ und das „Verkehrschaos“ direkt an der Einfahrt des Nahversorgers scharf verurteilt, die Lärmentlastung für Alle in Wörthsee durch deutlich weniger innerörtlichen Verkehr interessiert offenbar so wenig, wie die Lärmhalbierung und der Sicherheitsgewinn durch Tempo 30 auf der Hauptstraße.

Abstimmen gehen!

Den laut vorgetragenen Befürchtungen der Planungsgegner steht eine positive Entwicklung für ganz Wörthsee gegenüber. Wohin es aber führen kann, wenn ein relativ kleines Bündnis offensiv seine Meinungen verbreitet und eine andersmeinende Mehrheit eher passiv bleibt, hat man im Vereinigten Königreich mit einer Mischung aus Erstaunen und Entsetzen beobachten können. Wir Wörthseer Bürgerinnen und Bürger sollten uns hüten, denselben Fehler zu begehen wie viele junge, liberale und europafreundliche Briten am 23. Juni 2016, nämlich nicht abzustimmen.

Wir müssen abstimmen. Auch und gerade, wenn viele Äußerungen im Vorfeld des Bürgerentscheids durch ihren übertriebenen Alarmismus eher befremden, ist es wichtig eine Stimme der Vernunft bei dieser Wahl abzugeben. Viel Geld und Zeit ist in die Planungen rund um den Teilsrain bereits investiert worden, um die beste Lösung für ganz Wörthsee zu erarbeiten. Der geplante Nahversorger ist dabei ein großer und sehr wichtiger „Trittstein“, ohne den wir unsere Ziele bei der Weiterentwicklung unseres Ortes nur schwer und in Teilen gar nicht erreichen können.

Und ohne eine sorgfältig geplante Ortsentwicklung verkommt unser schönes Dorf zu einer austauschbaren Schlafstadt vor den Toren Münchens.

Deshalb nutzen sie Ihr Stimmrecht und stimmen Sie für das Ratsbegehren und gegen das Bürgerbegehren!

Lea Schlecht, Steinebach

Pressespiegel:

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Merkur 27.3.22 Ukraine-Flüchtlinge in Wörthsee

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Merkur 24.2.22 Radweg bei Wörthsee

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Merkur 29.11.21 Wörthsee-Rundweg teilweise gesperrt

Merkur 27.11.21 Der Seniorenbeirat Wörthsee

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Merkur 13.11.21 Bürgerversammlung in Wörthsee

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Merkur 19.10.21 Filmpreise gehen an Axel Werner, Wörthsee

SZ 10.10.21 Nervenkitzel der besonderen Art

Merkur 9.10.21 Streit auf Facebook

Merkur 7.10.21 Nervenaufreibende Baustellen

Merkur 6.10.21 Rodung für den neuen Supermarkt

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